Der gebürtige Leipziger Daniel Achilles ist getrieben von dem unbedingten Willen, seinen Gästen immer wieder etwas Neues zu bieten. Das muss nicht zwangsläufig ein Produkt sein, sondern vielmehr die Art und Weise der Zubereitung oder Präsentation. Da kann es auch schon einmal sein, dass der Spitzenkoch bewusst auf klassisches Geschirr verzichtet und für die Präsentation seines Amuse Bouches lieber einen schön geformten Ast vom Walnussbaum verwendet. Bei seiner Suche nach Veränderung geht Achilles fast fanatisch vor und tüftelt gemeinsam mit seinem jungen Team so lange, bis etwas ganz Persönliches, Eigenes und vor allen Dingen für ihn bisher Unbekanntes entsteht. Dabei verliert er jedoch nie den roten Faden und bleibt seinem Küchenstil immer treu. Diese Hingabe zum Beruf und das damit verbundene Höchstmaß an Fleiß, Konzentration und Disziplin zeichnen Daniel Achilles aus und heben ihn von anderen ab. Fast möchte man seinen Entwicklungstrieb mit dem von Moritz Emil Rathenau und Thomas Alva Edison vergleichen, die ihr Leben lang auf der Suche nach technischen Neuerungen und einer Verbesserung der Lebensqualität waren...
Sein Werdegang ist ebenso spannend, wie eindrucksvoll: Nach Abschluss der Mittleren Reife absolvierte der Sohn einer Köchin 1992 zunächst eine Ausbildung zum Koch im Paulaner Palais Leipzig. Von dort aus ging es 1995 in das erste Spitzenrestaurant Leipzigs - das Restaurant Stadtpfeiffer. Bei Küchenchef Rainer Behringer wurde Daniel Achilles, wie er heute selbst sagt, mit der "Sterneküche infiziert". Es folgte der Zivildienst in der Gartenpflege eines evangelischen Pflegeheims. Das mehrere Hektar große Grundstück, der Kräuter- und Gemüsegarten zur Selbstversorgung und eine schier unendlich große Fülle an Schnittblumen, Bäumen und anderem Grün lehrten ihn die Achtung vor der Natur.
Von Leipzig ging es 1997 dann zum ersten Mal in den Süden des Landes - ins Landhotel Schlosswirtschaft nach Altenstadt, ausgezeichnet mit einem Michelin Stern. Spätestens jetzt war klar, wohin es gehen sollte - nach ganz oben. Es folgten Stationen bei Juan Amador im Fährhaus Munkmarsch auf Sylt und bei Bernhard Diers - zunächst im Historischen Gasthaus Schwanen in Haigerloch und später im Restaurant Am Marstall in München. Bernhard und Susanne Diers waren es, die Daniel Achilles einen Einblick in die Selbständigkeit ermöglichten und damit auch seinen späteren Lebensweg beeinflussten. Darüber hinaus lernte Daniel Achilles im Historischen Gasthaus Schwanen Sabine Demel kennen und später auch lieben. Gemeinsam heuerten sie 2002 bei Christian Bau, zum damaligen Zeitpunkt mit zwei MIchelin Sternen ausgezeichnet, an und blieben mehr als zwei Jahre auf Schloss Berg in Nennig.
Ende 2004 entschied sich das Paar dann für einen Neuanfang - Sabine Demel an der Hotelfachschule Heidelberg und Daniel Achilles als Küchenchef im Restaurant Maintower, kulinarisch beraten von Juan Amador, in Frankfurt. 2005 holte ihn Juan Amador dann schließlich als Sous-Chef in sein Restaurant Amador nach Langen. Dort entschieden Daniel Achilles und Sabine Demel Ende 2007, sich gemeinsam mit einem Restaurant in Berlin selbständig zu machen. Nach knapp eineinhalbjähriger Planung eröffnete im März 2009 schließlich das reinstoff. Nur acht Monate nach der Eröffnung
wurde das Restaurant mit einem Michelin Stern ausgezeichnet. Im November 2011
folgte der zweite Stern. Im November 2013 wählte der Gault&Millau Daniel
Achilles zum „Koch des Jahres 2014“ und zeichnete das Restaurant mit 18 Punkten
aus.